Die Europäische Union hat mit der neuen Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 einen bedeutenden Schritt in Richtung mehr Sicherheit und Transparenz gemacht. Seit dem Inkrafttreten dieser Verordnung am 29. Juni 2023 müssen die bislang gültigen Regelungen der Richtlinie 2006/42/EG schrittweise bis 2027 ersetzt werden. Besonders betroffen sind dabei Komponenten wie Schläuche, Rohre und Verschraubungen, die in Maschinen oder deren Zubehör eine zentrale Rolle spielen. Doch was genau ändert sich für Hersteller, Händler, Zulieferer sowie Maschinen- und Fahrzeugbauer?
Die Maschinenverordnung setzt neue Standards für die Konstruktion und den Bau von Maschinen sowie für zugehörige Produkte wie Schläuche und Verschraubungen. Ziel ist es, die Sicherheit von Nutzern und Verbrauchern zu erhöhen, Unfälle zu minimieren und den Umweltschutz zu fördern. Die Verordnung berücksichtigt dabei die neuesten technologischen Entwicklungen und schließt Sicherheitslücken, die durch den Einsatz digitaler Technologien wie Künstlicher Intelligenz und IoT entstanden sind.
1. Erweiterte Risikobeurteilung: Hersteller müssen künftig alle Risiken berücksichtigen, die während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts auftreten können. Dies betrifft insbesondere die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Komponenten, wie etwa Rohren oder Verschraubungen, in komplexen Systemen.
2. Sicherheitsbauteile: Schläuche und Verschraubungen, die kritische Funktionen erfüllen und separat in Verkehr gebracht werden, können als „Sicherheitsbauteile“ eingestuft werden. Das bedeutet, dass diese Komponenten strenger geprüften Konformitätsverfahren unterliegen.
3. Wesentliche Veränderungen: Änderungen an Maschinen oder deren Komponenten nach der Inbetriebnahme, die die Sicherheit beeinflussen, gelten als „wesentliche Veränderungen“ und müssen ebenfalls neu bewertet werden.
Die neuen Regelungen bringen erhöhte Anforderungen, aber auch Chancen für alle Akteure entlang der Lieferkette:
• Hersteller: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte alle grundlegenden Sicherheitsanforderungen erfüllen, die in der Verordnung festgelegt sind. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Dokumentationen wie technischen Unterlagen und Betriebsanleitungen, die zunehmend digital verfügbar sein müssen.
• Händler: Händler tragen Mitverantwortung für die Einhaltung der Vorschriften. Sie müssen sicherstellen, dass nur konforme Produkte in den Verkehr gebracht werden und mit den notwendigen Sicherheitskennzeichnungen wie der CE-Kennzeichnung versehen sind.
• Zulieferer: Zulieferer von Schläuchen, Rohren und Verschraubungen müssen eng mit Herstellern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass ihre Produkte den neuen Anforderungen entsprechen. Dazu gehören insbesondere die Prüfung und Zertifizierung nach harmonisierten Normen.
Die EU betont die Bedeutung einer strengen Marktüberwachung. Alle Produkte, die in Verkehr gebracht werden, müssen eine Konformitätsbewertung durchlaufen. Für Komponenten mit höherem Risikopotenzial, wie Sicherheitsbauteile, sind unabhängige Prüfungen durch notifizierte Stellen verpflichtend.
Die Maschinenverordnung bietet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Unternehmen, die innovative und sichere Produkte entwickeln, können sich Wettbewerbsvorteile verschaffen. Für Nutzer bedeutet die Verordnung ein Plus an Schutz und Zuverlässigkeit bei der Nutzung von Maschinen und Zubehör.
Die Maschinenverordnung (EU) 2023 ist ein Meilenstein für die Sicherheitsstandards in der EU. Sie verlangt von Herstellern, Händlern und Zulieferern mehr Verantwortung, schafft aber auch klare Rahmenbedingungen für den Binnenmarkt. Insbesondere für Schläuche, Rohre und Verschraubungen ergeben sich neue Pflichten – aber auch Chancen, sich mit Qualität und Sicherheit auf dem Markt zu profilieren.
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